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Technologische Grenzen von Glutaraldehyd: Durchbruch in der Anti-Kalzifizierungs-Technologie

Im Bereich der kardiovaskulären Implantate wird Glutaraldehyd seit Langem zur Behandlung von tierischem Gewebe (wie z. B. Rinderperikard) für die Herstellung von Bioprothesenklappen eingesetzt. Restliche freie Aldehydgruppen aus herkömmlichen Verfahren können jedoch nach der Implantation zu Verkalkungen führen und die Langzeitstabilität der Produkte beeinträchtigen.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde in einer im April 2025 veröffentlichten Studie eine neuartige Behandlungslösung gegen Verkalkung (Produktname: Periborn) vorgestellt, die bemerkenswerte Fortschritte erzielt.

1. Kerntechnologische Modernisierungen:

Diese Lösung führt mehrere wichtige Verbesserungen gegenüber dem traditionellen Glutaraldehyd-Vernetzungsverfahren ein:

Vernetzung mit organischen Lösungsmitteln:
Die Glutaraldehyd-Vernetzung erfolgt in einem organischen Lösungsmittelgemisch aus 75 % Ethanol und 5 % Octanol. Dieses Verfahren trägt dazu bei, Gewebephospholipide während der Vernetzung effektiver zu entfernen, da Phospholipide die primären Kristallisationskeime für die Kalzifizierung darstellen.

Raumfüllmittel:

Nach der Vernetzung dient Polyethylenglykol (PEG) als Füllstoff, der in die Zwischenräume der Kollagenfasern eindringt. Dadurch werden sowohl die Kristallisationskeime von Hydroxylapatitkristallen abgeschirmt als auch das Eindringen von Kalzium und Phospholipiden aus dem Plasma des Wirts verhindert.

Anschlussabdichtung:

Schließlich neutralisiert die Behandlung mit Glycin verbleibende reaktive freie Aldehydgruppen und eliminiert damit einen weiteren Schlüsselfaktor, der Verkalkung und Zytotoxizität auslöst.

2. Hervorragende klinische Ergebnisse:

Diese Technologie wurde bei einem aus Rinderperikard gefertigten Gerüst namens „Periborn“ angewendet. Eine klinische Nachbeobachtungsstudie mit 352 Patienten über einen Zeitraum von 9 Jahren zeigte eine Freiheit von erneuten Operationen aufgrund produktbedingter Probleme von bis zu 95,4 % und bestätigte damit die Wirksamkeit dieser neuen Strategie zur Verhinderung von Verkalkungen sowie ihre außergewöhnliche Langzeitbeständigkeit.

Bedeutung dieses Durchbruchs:

Es geht nicht nur um die Bewältigung einer langjährigen Herausforderung im Bereich der Bioprothesenklappen, nämlich die Verlängerung der Produktlebensdauer, sondern verleiht auch der Anwendung von Glutaraldehyd in hochwertigen biomedizinischen Materialien neue Dynamik.


Veröffentlichungsdatum: 28. Oktober 2025