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Acrylnitril: Preisschwankungen werden vom Spiel von Angebot und Nachfrage bestimmt

Einführung: Unter Berücksichtigung verschiedener inländischer und internationaler Faktoren deuten erste Prognosen darauf hin, dass der chinesische Acrylnitrilmarkt im zweiten Halbjahr voraussichtlich einen Rückgang mit anschließender Erholung verzeichnen wird. Niedrige Branchengewinne dürften die Preisschwankungen jedoch erheblich begrenzen.

Rohstoffe:

Propylen: Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dürfte weiterhin relativ locker bleiben. Da sich ein Überangebot abzeichnet, zeigt Propylen in der Hochsaison allmählich eine schwächere Performance als erwartet, wobei die Preisentwicklung deutlich stärker von Veränderungen auf der Angebotsseite beeinflusst wird.

Synthetik: Ammoniak: Vorläufige Schätzungen deuten darauf hin, dass sich der chinesische Markt für synthetisches Ammoniak nach einer Phase geringer Konsolidierung im zweiten Halbjahr leicht erholen könnte. Das reichliche Marktangebot und die eingeschränkten Exporte von Düngemitteln werden jedoch den Druck auf Angebot und Nachfrage im Inland aufrechterhalten. Die Preise in den wichtigsten Produktionsregionen dürften nicht so stark steigen wie in den Vorjahren; Preisanpassungen nach oben werden sich rationaler gestalten.

Angebotsseite:
In der zweiten Jahreshälfte 2025 wird für Chinas Acrylnitril-Angebot ein leichtes Wachstum erwartet, das Handelsvolumen dürfte jedoch insgesamt begrenzt bleiben. Verzögerungen bei einigen Projekten könnten den Produktionsstart auf das nächste Jahr verschieben. Basierend auf dem aktuellen Projektstatus:

● Das Acrylnitrilprojekt von Jilin ** mit einer Kapazität von 260.000 Tonnen pro Jahr soll im dritten Quartal in Produktion gehen.

● Die Acrylnitril-Anlage in Tianjin ** mit einer Kapazität von 130.000 Tonnen pro Jahr wurde fertiggestellt und wird voraussichtlich im vierten Quartal die Produktion aufnehmen (vorbehaltlich der Bestätigung).
Nach Inbetriebnahme wird Chinas gesamte Acrylnitril-Produktionskapazität 5,709 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen, was einem Anstieg von 30 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Nachfrageseite: 

Für die zweite Jahreshälfte 2025 ist die Inbetriebnahme neuer ABS-Anlagen in China geplant:

● **Die verbleibende Produktionslinie von Petrochemical mit einer Kapazität von 300.000 Tonnen pro Jahr wird voraussichtlich in Betrieb genommen.

● Die neue Anlage von Jilin Petrochemical mit einer Kapazität von 600.000 Tonnen pro Jahr soll im vierten Quartal in Betrieb gehen.
Darüber hinaus wird die Anlage in Daqing, die seit Mitte Juni in Betrieb ist, ihre Produktion im zweiten Halbjahr schrittweise steigern, während die zweite Phase der Anlage von Petrochemical voraussichtlich ihre volle Kapazität erreichen wird. Insgesamt wird ein weiteres Wachstum des inländischen ABS-Angebots im zweiten Halbjahr prognostiziert.
Die Acrylamidindustrie plant außerdem die Inbetriebnahme mehrerer neuer Anlagen im Jahr 2025. Die nachgelagerten Produktionskapazitäten werden in den Jahren 2025-2026 deutlich ausgebaut, wobei die Auslastungsraten nach der Inbetriebnahme ein entscheidender Faktor bleiben.

Gesamtausblick:

Der Acrylnitrilmarkt könnte in der zweiten Jahreshälfte 2025 zunächst einen Abwärtstrend verzeichnen, bevor er sich erholt. Die Preise könnten im Juli und August Jahrestiefstände erreichen, mit einem potenziellen Aufschwung, falls die Propylenkosten im August/September stützen – allerdings dürfte das Aufwärtspotenzial begrenzt sein. Dies ist vor allem auf die schwache Rentabilität in den nachgelagerten Acrylnitrilsektoren zurückzuführen, die die Produktionsbereitschaft dämpft und das Nachfragewachstum begrenzt.
Die traditionelle saisonale Nachfrage im September und Oktober könnte zwar für eine gewisse Marktbelebung sorgen, der Gesamteffekt dürfte jedoch moderat ausfallen. Zu den wichtigsten Hemmnissen zählen die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten im dritten Quartal, das anhaltende Angebotswachstum und die damit einhergehende Belastung des Marktvertrauens. Die genaue Überwachung des Fortschritts der nachgelagerten ABS-Projekte bleibt unerlässlich.


Veröffentlichungsdatum: 21. Juli 2025