Das Center for Polyurethane Industry (CPI) des American Chemistry Council (ACC) hat kürzlich die Shortlist für den Polyurethane Innovation Award 2025 offiziell bekanntgegeben. Dieser renommierte Preis, der in der globalen Polyurethanindustrie als Maßstab gilt, würdigt seit Langem bahnbrechende Fortschritte in den Bereichen Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Multifunktionalität von Polyurethanmaterialien. Die diesjährige Shortlist hat große Aufmerksamkeit erregt, insbesondere da zwei zukunftsweisende Technologien, die auf biobasierter Innovation und umweltfreundlichen Formulierungen basieren, nominiert wurden. Ihre Aufnahme unterstreicht nicht nur das unerschütterliche Engagement der Branche für Nachhaltigkeit, sondern signalisiert auch, dass sich biobasierte Technologien als zentraler Motor für Innovation und Weiterentwicklung im Polyurethansektor etabliert haben.
Polyurethanwerkstoffe, bekannt für ihre herausragenden Eigenschaften, finden breite Anwendung in wichtigen Branchen wie dem Bauwesen, der Automobilindustrie, der Verpackungsindustrie und dem Gesundheitswesen. Traditionelle Produktionsprozesse basieren jedoch seit Langem auf fossilen Brennstoffen, und die Endprodukte sind oft nicht biologisch abbaubar. Dies setzt die Industrie unter doppelten Druck: Umweltauflagen und Ressourcenknappheit. Angesichts globaler Klimaneutralitätsziele, strengerer Umweltauflagen und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach umweltfreundlichen Produkten ist die Entwicklung emissionsarmer, erneuerbarer und recycelbarer Polyurethantechnologien zu einem unumgänglichen Trend für den industriellen Wandel geworden. Die beiden in die engere Wahl gekommenen Technologien sind beispielhafte Errungenschaften dieses Trends und bieten praktische Lösungen für die ökologische Transformation der Polyurethanindustrie.
Soleic®, entwickelt von Algenesis Labs, hat sich aufgrund seiner 100% biobasierten Zusammensetzung und seiner herausragenden Umweltverträglichkeit einen Namen gemacht. Als hochreines Polyesterpolyol wurde Soleic® erfolgreich im Rahmen des BioPreferred®-Programms des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zertifiziert – eine strenge Anerkennung, die die Einhaltung internationaler Standards für biobasierte Inhaltsstoffe bestätigt und seinen Status als wirklich erneuerbares und umweltfreundliches Material festigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Polyesterpolyolen aus erdölbasierten Rohstoffen liegt die Kerninnovation von Soleic® in der nachhaltigen Rohstoffgewinnung: Es nutzt Algen und Nicht-Nahrungspflanzen als primäre Produktionsmittel. Algen, eine biologische Ressource mit extrem kurzem Wachstumszyklus und hoher Reproduktionsfähigkeit, benötigen nicht nur kein Ackerland (und vermeiden so Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion), sondern absorbieren während des Wachstums auch große Mengen an Kohlendioxid und tragen so zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei. Die Verwendung von Nicht-Nahrungspflanzen wie Stroh und Hanf verbessert die Ressourcennutzung zusätzlich und reduziert gleichzeitig die Emissionen landwirtschaftlicher Abfälle.
Noch wichtiger ist, dass Endprodukte aus Soleic® eine hervorragende, vollständige biologische Abbaubarkeit aufweisen. In natürlichen Umgebungen (wie Erde, Meerwasser oder unter industriellen Kompostierungsbedingungen) werden diese Produkte von Mikroorganismen vollständig zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen. Damit wird das Problem der Mikroplastikverschmutzung, das durch entsorgte herkömmliche Polyurethanprodukte verursacht wird, grundlegend gelöst. Soleic® findet bereits breite Anwendung in flexiblen Schäumen, Beschichtungen, Klebstoffen, Verpackungsmaterialien und weiteren Bereichen. Es erzielt nicht nur bahnbrechende Erfolge in puncto Umweltverträglichkeit, sondern erfüllt auch branchenführende Standards bei Schlüsselindikatoren wie mechanischen Eigenschaften und Hitzebeständigkeit. So entsteht eine echte Win-Win-Situation zwischen Umweltfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit. Dies bietet nachgelagerten Unternehmen eine wichtige Rohstoffgrundlage für die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte.
Die zweite in die engere Wahl gekommene Technologie ist das Zweikomponenten-Spritzschaumsystem HandiFoam® E84 von ICP. Basierend auf der Hydrofluorolefin-Technologie (HFO) der nächsten Generation konzentriert sich dieses Produkt auf verbesserte Energieeffizienz und optimierte Umweltverträglichkeit und wurde mit dem UL GREENGUARD Gold-Zertifikat ausgezeichnet – einer anerkannten Anerkennung seiner geringen Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC). Diese Zertifizierung garantiert, dass HandiFoam® E84 die Raumluftqualität während der Anwendung nicht beeinträchtigt und somit ein hochwertiges Produkt darstellt, das Umweltschutz und Gesundheit gleichermaßen fördert.
Technologisch gesehen stellt das in HandiFoam® E84 verwendete HFO-Treibmittel eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fluorkohlenwasserstoff-Treibmitteln (FKW) dar. Im Vergleich zu FKW weisen HFOs ein extrem niedriges Treibhauspotenzial (GWP) auf, wodurch Treibhausgasemissionen deutlich reduziert und die Ozonschicht geschont werden. Dies entspricht globalen Umweltrichtlinien, die niedrige CO₂-Emissionen für Kältemittel und Treibmittel fordern. Als Zweikomponenten-Sprühschaum aus Polyurethan zeichnet sich HandiFoam® E84 durch hervorragende Wärmedämm- und Dichtungseigenschaften aus und ist insbesondere im Bereich der Gebäudeenergieeffizienz von großem Vorteil. Aufgetragen auf Außenwände, Tür- und Fensterfugen sowie Dächer, bildet es eine durchgehende, dichte Dämmschicht, die den Wärmeaustausch zwischen Innen- und Außenbereich deutlich reduziert und so den Energieverbrauch von Klimaanlagen und Heizsystemen senkt. Schätzungen zufolge kann der Energieverbrauch von Gebäuden, die HandiFoam® E84 verwenden, um 20–30 % gesenkt werden. Dies spart nicht nur Energiekosten, sondern unterstützt auch die Bauindustrie bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele. Darüber hinaus bietet das Produkt Vorteile wie einfache Verarbeitung, schnelle Aushärtung und starke Haftung. Dadurch eignet es sich für verschiedene Anwendungsbereiche, darunter Wohngebäude, Gewerbebauten, Kühlhäuser und Industrieanlagen, und eröffnet somit ein breites Marktpotenzial.
Die Bekanntgabe der Shortlist für den Polyurethane Innovation Award 2025 bestätigt nicht nur die technologischen Innovationen von Algenesis Labs und ICP, sondern spiegelt auch die globale Entwicklungsrichtung der Polyurethanindustrie wider: Biobasierte Technologien, kohlenstoffarme Rezepturen und Kreislaufwirtschaft sind zu den zentralen Schlüsselwörtern industrieller Innovation geworden. Angesichts des zunehmenden Umweltdrucks können Polyurethanunternehmen nur dann Wettbewerbsvorteile erzielen, wenn sie sich auf nachhaltige Technologieentwicklung konzentrieren und gleichzeitig zum globalen Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele beitragen. Mit der weiteren Senkung der Kosten für biobasierte Rohstoffe und der kontinuierlichen Weiterentwicklung umweltfreundlicher Technologien wird die Polyurethanindustrie voraussichtlich einen umfassenderen grünen Wandel vollziehen und umweltfreundlichere, effizientere und nachhaltigere Materiallösungen für verschiedene Anwendungsbereiche bereitstellen.
Veröffentlichungsdatum: 27. November 2025





